Gottschlich, Maximilian: Bedrohte Humanität. Plädoyer für eine empathische Kommunikationskultur. Stuttgart: Kohlhammer 2022.

Mitgefühl ist ein menschliches Grundbedürfnis und die Basis unseres Zusammenlebens. Ohne Mitgefühl verkümmern unsere sozialen Beziehungen, ohne Mitgefühl werden wir unserem Mensch-Sein nicht gerecht. Aber diese existenzielle Fähigkeit zum Mitgefühl geht mehr und mehr verloren. Wachsender Hass, narzisstische Egomanie und eine sich ausbreitende Haltung globaler Gleichgültigkeit sind Symptome einer kranken Gesellschaft, die zunehmend am Verlust des Mitgefühls leidet. Wie also lässt sich das Mitgefühl und mit ihm unsere Humanität in Zeiten tiefgreifender gesellschaftlicher und technologischer Umbrüche retten?

Maximilian Gottschlich gibt darauf eine klare Antwort: Wir brauchen eine neue Kultur empathischer Kommunikation. Denn Mitgefühl entfaltet sich primär in unseren sprachlich vermittelten sozialen Beziehungen, in unserem Sprechen, das Anteil nimmt an der Person und dem Leben des anderen, in jedem Wort, in dem sich Mitmenschen in ihren Sorgen und Nöten ernst genommen und verstanden fühlen. Auf welchen ethischen Grundlagen eine solche Sprache des Mitgefühls beruht und welche besonderen Merkmale sie auszeichnet - das macht dieses engagierte und interdisziplinär argumentierende Plädoyer für eine neue empathische Kommunikationskultur deutlich.


Gottschlich, Maximilian: Unerlöste Schatten. Die Christen und der neue Antisemitismus, Paderborn: Ferdinand Schöningh 2015.

Der neue Antisemitismus hat in Europa dramatische Ausmaße erreicht. Er kann und darf niemanden gleichgültig lassen. Am allerwenigsten die Christen. Drei Generationen nach der Shoah stehen gerade Christen vor der Herausforderung, jene solidarische Grundhaltung mit dem jüdischen Volk aufzubringen, die sie in der Nazi-Zeit so schmerzlich vermissen ließen. Der Autor macht deutlich: Antisemitismus ist die Perversion des Christentums – der furchtbare Selbstwiderspruch, in den das Christentum seit seiner Entstehung verstrickt ist. Antisemitismus zielt auf die Zerstörung des Judentums und zerstört damit zugleich die jüdische Herzmitte des christlichen Glaubens.

Vor 50 Jahren stellte das Zweite Vatikanische Konzil mit dem Dekret Nostra Aetate die Weichen zu einem neuen, positiven Verhältnis der katholischen Kirche zum Judentum. Mit Nostra Aetate wurde die jüdische Religion in ihrer heilsgeschichtlichen Bedeutung rehabilitiert und jede Form des Antisemitismus verurteilt. Doch heute, 70 Jahre nach der Shoah, steht Europa vor den Scherben seiner Aufklärungs- und Erinnerungspolitik. Und gerade die christlichen Kirchen müssen sich fragen: Warum erreichte ihr spätes Bekenntnis zum Judentum nicht die Herzen und Köpfe der Christen? Woran scheiterte der revolutionäre Aufbruch zur Versöhnung mit dem Judentum?

Maximilian Gottschlich geht den historischen, theologischen, politischen und tiefenpsychologischen Wurzeln des modernen Antisemitismus nach. Sein Buch ist ein gleichermaßen leidenschaftliches wie sachlich fundiertes Plädoyer für eine neue Kultur christlicher Solidarität mit dem jüdischen Volk.

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Link zum Verlag Ferdinand Schöningh


Gottschlich, Maximilian: Die große Abneigung. Wie antisemitisch ist Österreich?, Wien: Czernin 2012.

Nahezu jeder zweite Österreicher glaubt, "dass die Juden die internationale Geschäftswelt beherrschen" und jeder fünfte wünscht sich Politiker, "die ihre Stimme gegen den jüdischen Einfluss im Land" erheben. Wie antisemitisch ist Österreich heute – 25 Jahre nach der Affäre Waldheim? Welcher Strategien bedient sich der neue Antisemitismus, der sich aus dem Nahost-Konflikt speist? Welche Rolle spielt dabei die Israel-Kritik der Medien? Und: Worin liegen die Schwierigkeiten der Aufklärung über Antisemitismus?

Der Kommunikationswissenschafter Maximilian Gottschlich versucht Antwort auf diese und andere grundlegende Fragen zu geben und ein differenziertes Bild über Kontinuität und Wandel antisemitischer Vorurteile seit 1945 in der öffentlichen und veröffentlichten Meinung Österreichs zu zeichnen. Die große Abneigung liefert nicht nur epidemiologische Befunde zur »sozialen Krankheit« Antisemitismus – sie ist zugleich auch ein engagiertes Plädoyer dafür, dem destruktiven Potenzial des Antisemitismus deutlicher entgegenzutreten als bisher.


Gottschlich, Maximilian: Versöhnung. Spiritualität im Zeichen von Thora und Kreuz, Wien: Böhlau 2008.

Christentum ist nicht ohne Judentum. Dieser Umstand wird von vielen Christen weithin tabuisiert und ignoriert. Immer noch trifft zu, was der Theologe Karl Barth einmal so formulierte: "Die Kirche ist den Juden, denen sie alles schuldet, bis zum heutigen Tag alles schuldig geblieben." Dieses Buch macht deutlich: Christliche Spiritualität "nach Auschwitz" kann nur eine Spiritualität der Versöhnung sein – im wahrhaften Dialog mit dem Judentum, mit dem Geist Israels, aus dem auch der gläubige Jude Jesus schöpfte. Der Weg dort  hin beginnt damit, nicht das Trennende beider Religionen zu suchen, sondern das Verbindende. Wie das gelingen kann, darauf versucht der Wiener Kommunikationswissenschafter Maximilian Gottschlich Antwort zu geben. Der Autor zieht darin Bilanz auch über seinen eigenen religiösen Weg als katholischer Christ mit familiären jüdischen Wurzeln, als Grenzgänger zwischen Judentum und Christentum, der sich in beiden Religionen beheimatet fühlt. Sein Buch verbindet persönliche Überzeugungen und religiöse Einsichten mit grundsätzlichen Fragen des Glaubens im post-metaphysischen Zeitalter…


Gottschlich, Maximilian: Medizin und Mitgefühl. Die heilsame Kraft empathischer Kommunikation, Wien: Böhlau 2007 (2).

Die moderne Medizin ist reich an wissenschaftlichen, technischen Leistungen, aber arm an menschlichen, kommunikativen Beziehungen. Immer mehr Menschen klagen über ein gefühlloses, inhumanes Medizinsystem, das auf ihre subjektiven seelischen Bedürfnisse keine Rücksicht nimmt und dem die Sprache des Leids fremd geworden ist. Was den Patienten an kommunikativer Zuwendung vorenthalten wird, fällt auf die Ärzte selbst zurück: Sie werden zunehmend zu Leidenden an ihrer Profession, fühlen sich innerlich leer und ausgebrannt und nicht wenige würden ihren Beruf kein zweites Mal wählen.
"Medizin und Mitgefühl - die heilsame Kraft empathischer Kommunikation" ist der programmatische Titel der aktualisierten und um wesentliche Teile erweiterten Neuauflage des 1998 bei Springer Wien New York erschienenen und seit längerem vergriffenen Buches "Sprachloses Leid. Wege zu einer kommunikativen Medizin".
Der Autor, der Wiener Kommunikationswissenschafter Maximilian Gottschlich, geht darin dem vielschichtigen Zusammenhang von Kommunikation und Heilen nach. Sein Buch ist ein leidenschaftliches und zugleich wissenschaftlich fundiertes Plädoyer für eine neue medizinische Kommunikationskultur. Es macht deutlich: Kommunikation ist eine zentrale, unverzichtbare Dimension ärztlicher Heilkunst ...


Gottschlich, Maximilian: Die Welt ist, wie wir sie denken. Zur Kulturkritik der Mediengesellschaft, Wien, New York: Springer 1999.

Wie ist Existenzorientierung in der modernen Kommunikationsgesellschaft, also unter den Bedingungen medialer Wirklichkeitskonstruktion möglich? Diese zentrale, alle Lebensbereiche –von der Politik bis zur Religion – durchdringende Frage ist das prägende Leitthema dieser Sammlung wissenschaftlicher Analysen und Essays.
Unser Wahrnehmen und Denken ist eingewoben in die unaufhörliche Dialektik zwischen Innen-und Außenwelt, zwischen Wahrnehmung und ihrer im rationalen Denken oder auch im intuitiven Erkennen rückgekoppelten Sinn- und Weltkonstruktion. Medienkommunikation ist Teil dieses komplexen, dialektischen Zusammenhangs und zugleich dessen spezifische Anschauungsform.
Damit fordert Maximilian Gottschlich auch sein eigenes Fach, die Kommunikationswissenschaft, heraus: solange sie dem obsoleten mechanistischen Paradigma der Physik verhaftet bleibt, solange werden ihr die eigentlichen kommunikativen Zusammenhänge verborgen bleiben.
So setzt das Buch am Ende mit einem Plädoyer für eine ganzheitlich denkende, systemische Kommunikationswissenschaft einen neuen Anfang...


Gottschlich, Maximilian (Hg.)/Langenbucher, Wolfgang R. (Hg.): Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Ein Textbuch zur Einführung, Wien: Braumüller 1999.


Gottschlich, Maximilian: Sprachloses Leid. Wege zu einer kommunikativen Medizin. Die heilsame Kraft des Wortes, Wien, New York: Springer 1998.

Kommunikation ist ein unverzichtbarer, fundamentaler Bestandteil ärztlicher Heilkunst. Vor dem Hintergrund einer ausführlichen Defizitanalyse der gestörten Beziehung zwischen Arzt und Patient geht der Wiener Kommunikationswissenschafter Maximilian Gottschlich dem vielschichtigen, inneren Zusammenhang von Kommunikation und Heilen nach. Auch wenn es keine Patentrezepte für glückende, kommunikative Beziehungen geben kann, so lassen sich doch Parameter angeben, an denen sich die Qualität positiver, heilsamer Kommunikation bemessen läßt. Wobei die Frage, wie wir heute mit Krankheit, Leid und Tod kommunikativ umgehen und umgehen sollen, nicht auf die Arzt-Patient-Beziehung alleine beschränkt bleibt. Die Frage geht uns alle an, weil wir alle davon betroffen sind...


Gottschlich, Maximilian: Was die Kanzler sagten. Regierungserklärungen der Zweiten Republik 1945-1987 Wien: Böhlau 1989.

Die Autoren prüfen anhand des verfassungsrechtlichen Rahmens und der Anforderungen einer "idealtypischen" Regierungserklärung, ob in der Vergangenheit neben der Darstellung des Regierungsprogramms auch die Möglichkeit der politischen Planung genutzt wurde. Die Untersuchung zeichnet darüber hinaus die Veränderung der politischen Themenwahl und den Bedeutungswandel der öffentlichen Sprache nach. Ergänzt wird die Publikation durch die vollständige Dokumentation aller österreichischen Regierungserklärungen seit 1945. Der Zugang wird durch ein ausführliches Stichwortregister erleichtert.


Gottschlich, Maximilian (Hg.)/Langenbucher, Wolfgang R. (Hg.): Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Ein Textbuch zur Einführung, Wien: Braumüller 1987.

Die Erforschung der Bedingungen, Erscheinungsformen und Folgen der Massenkommunikation bedeutet seit je eine sich nicht überholende Herausforderung für all jene Disziplinen, die sich direkt oder indirekt mit Phänomenen gesellschaftlicher Kommunikation beschäftigen.Dabei spielt naturgemäß die Kommunikationswissenschaft eine zentrale Rolle.  Nicht zuletzt ist es ihre gegenstands- und methodenbedingte "Durchlässigkeit", die sie aufgeschlossen gemacht hat für mannigfaltige Anregungen aus dem wissenschaftlichen Umfeld und die ihr so die Dynamik des wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritts sichert. Natürlich: Daß damit das Maß lösungsbedürftiger Probleme und offener Fragen jenes der gefundenen Lösungen und gegebenen Antworten übersteigt - darin liegt die eminente und täglich neu einzuholende Herausforderung des Faches. Die Absicht des vorliegenden Bandes ist es, trotz der Vielfalt der Forschungsperspektiven deren inneren und in der Forschungstradition historisch gewachsenen Zusammenhang nachvollziehbar und an ausgewählten Theoriekonzeptionen und Forschungsergebnissen deutlich zu machen.


Gottschlich, Maximilian: Politik und Massenkommunikation. Ansichten zu einem komplexen verhältnis, Wien: Böhlau 1986.

"Politik" und "Massenkommunikation" stehen zueinander in einem höchst spannungsreichen Verhältnis. Wir alle sind darin mit eingebunden - ob wir es wahrhaben wollen oder nicht. Denn niemand kann sich den Einflüssen entziehen, die von den Institutionen der Herrschaft einerseits und den Institutionen der öffentlichen Kommunikation andererseits ausgehen. Die in diesem Buch versammelten Anschauungen von Kommunikationswissenschaftlern und Praktikern aus den verschiedensten Kommunikationsbereichen sollen dazu beitragen, in diesem alle Lebensbereiche durchdringenden Beziehungsgeflecht von Politik und Massenkommunikation eigene Ansichten zu gewinnen.
Mit Beiträgen von Juri S. Below, Maximilian Gottschlich, Fritz Karmasin, Wolfgang R. Langenbucher, Heinz Pürer, Reinhard Raberger, Heinz R. Uekermann, Alfred Worm und Paul Yvon.


Gottschlich, Maximilian: Journalismus und Orientierungsverlust. Grundprobleme öffentlich-kommunikativen Handelns. Wien ­ – Köln – Graz 1980.


Beruf Journalist. Eine Imageanalyse ­ Bevölkerung, Politiker, Journalisten urteilen. (gem. mit Fritz Karmasin) Schriftenreihe für Angewandte Kommunikationsforschung, hrsg. v. Kurt Paupié, Fritz Karmasin, Maximilian Gottschlich, Wien 1979, Bd.1.