Jürgen Grimm ist seit 2004 Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien. Hier betreibt er neben seiner Lehrtätigkeit empirische Forschungen vornehmlich im Umfeld von Medienwirkungen und den daraus ableitbaren Konsequenzen für das Medienhandeln. Grimm Leiter des Sozialwissenschaftlichen Forums im Methodenzentrum der Fakultät für Sozialwissenschaften. Seit 1994 gehört Grimm dem Kuratorium der "Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen" in Deutschland an. Überdies ist er Vorsitzender des "Vereins zur Förderung der Medienforschung". Aktuelle Forschungsprojekte sind: "Medien, Patriotismus, Integration", "Professionelle Kommunikatoren in Europa" und "TV-Geschichtsvermittlung im transnationalen Raum". Grimm ist mit zahlreichen Publikationen hervorgetreten unter anderem zu Gewaltdarstellungen, Kriegs- und Krisenjournalismus, Medienwirkungen in der Politik, zur Nachrichtenvermittlung und Medienunterhaltung sowie diversen Aspekten der Methodenentwicklung.
Ausbildung, chronologisch
- Geboren am 10.1.1954 in Karlsruhe.
- 1965 bis 1973 Humanistisches Gymnasium in Mannheim. Abitur 1973.
- 1973 bis 1978 Studium der Germanistik und Politischen Wissenschaft an der Universität Mannheim
- Okt. 1979 bis Juni 1981 stellvertretender Projektleiter im DFG-geförderten Forschungsprojekt "Medienwirkungen in der internationalen Politik" unter Leitung von Prof. Dr. G.W. Wittkämper in Münster (kooptiert bei ZUMA).
- Juli 1981 bis Juni 1983 Stipendium der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“.
- 1983 wissenschaftlicher Mitarbeiter beim „Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen“ (ZUMA) in Mannheim. Arbeitsschwerpunkte: Durchführung eines ZUMA-Projekts zur methodologischen Grundlagenforschung (Konzeption, Befragung, Codierung, statistische Auswertung, Formulierung des Abschlußberichts).
- 1985 Promotion an der Universität-GH-Siegen mit einer theoretisch und empirisch ausgerichteten Arbeit im Bereich der Inhaltsanalyse von Medienunterhaltung. Gutachter: Prof. Dr. Karl Riha, Prof. Dr. Siegfried J. Schmidt.
- Jan. 1984 bis Febr. 1988 wissenschaftlicher Angestellter im DFG-geförderten Forschungsprojekt „Realitätsvermittlung durch Massenmedien“ unter Leitung von Prof. Dr. W. Früh (München). Arbeitsschwerpunkte: Informationsvermittlung durch Massenmedien, alle Aspekte der Durchführung wissenschaftlicher Forschungsprojekte (kooptiert bei ZUMA).
- September 1989 bis Dezember 1990 wissenschaftlicher Angestellter bei der „Forschungsstelle für gesellschaftliche Entwicklung“ (FGE, Leitung: Prof. Dr. Rudolf Wildenmann) an der Universität Mannheim. Arbeitsschwerpunkte: Vorbereitung eines Sonderforschungsbereichs „Informationsfunktion des Fernsehens“; Leitung des Forschungsprojekts „Videoclips und Lebenswelt“; Mitarbeit im Forschungsprojekt „Imageanalyse: Fernsehen“ in der Medienforschungsabteilung der FGE.
- Januar bis Juni 1991 wissenschaftlicher Angestellter an der Universität Mannheim am Lehrstuhl für politische Wissenschaft und international vergleichende Sozialforschung (Prof. Dr. Max Kaase). Arbeitsschwerpunkte waren: vorbereitende Studien zu einem Forschungsprojekt über das Verhältnis von Information und Unterhaltung im Fernsehen; Forschungsseminar, in dem Lehre mit der Einübung in empirische Methoden verknüpft wurde.
- November 1991 bis Dezember 1994 Projektleiter im DFG-geförderten Forschungsprojekt „Medien: Simulation und Wirklichkeit“ (Betreuung Prof. Dr. Jochen Hörisch) an der Universität Mannheim: u.a. Untersuchungen zur Wirkung von Gewaltdarstellungen im Fernsehen und zu „Reality-TV“.
- Januar 1995 – März 1998 Lehrbeauftragter an der Universität Mannheim und Lehrtätigkeit im Rahmen von Seminarveranstaltungen des Bundesministeriums des Innern. Freie Forschungs-/Beratungs- und Gutachtertätigkeit u. a. für "Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen", Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft", "Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften" sowie verschiedene Fernsehsender (u. a. Zweites Deutsches Fernsehen; Süddeutscher Rundfunk, RTL, SAT.1 und ProSieben).
- Habilitation im Sommersemester 1998 an der Universität Mannheim. Habilitationsschrift zum Thema: Fernsehgewalt. Zuwendungsattraktivität – Erregungsverläufe – sozialer Effekt. Zur Begründung und praktischen Anwendung eines kognitiv-physiologischen Ansatzes der Medienrezeptionsforschung am Beispiel von Gewaltdarstellungen.
- April 1998 bis September 1998 Dozentur (Stellenvertretung) an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster (Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft) mit vier Lehrveranstaltungen pro Semester
- Oktober 1998 – Dezember 2002 Leiter des Forschungsprojekts "Talkshow-Analyse" an der Universität Mannheim.
- Von Oktober 1999 bis April 2001 Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Augsburg (Stellenvertretung).
- November 2001 bis März 2002 Vertretung des Lehrstuhls für „Medienwissenschaft“ an der Universität Düsseldorf.
- April 2002 bis Februar 2004 Vertretung des Lehrstuhls für "Medienwissenschaft" an der Universität Siegen.
- Oktober 2003 bis Februar 2004 Gastprofessor an der Universität Wien
- Listenplätze in Klagenfurt und Regensburg
- Seit März 2004 Univ.-Prof. für Kommunikationswissenschaft am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien
Berufsbezogene Mitgliedschaften und Funktionen
- Seit 1992 Mitglied in der "Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft" (DGPuK).
- Seit 2004 Österreichische Gesellschaft für Kommunikationswissenschaft (ÖGK).
- Seit 2005 Mitglied der Gesellschaft für Online-Forschung (DGOF).
- Seit 2005 Mitglied in der International Communication Association (ICA).
- Februar 1994 Berufung ins Kuratorium der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen in Berlin. Schwerpunkt der Tätigkeit: Erarbeitung und Weiterentwicklung von Prüfkriterien in bezug auf jugendschutzrelevante Aspekte von Fernsehsendungen.
- Seit November 1993 in Nachfolge von Prof. Dr. Rudolf Wildenmann Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Medienforschung, dem unter anderem angehören: Südwestdeutscher Rundfunk, Hessischer Rundfunk, Zweites Deutsches Fernsehen, RTL, SAT.1, ProSieben, RTL2, Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen, der Mannheimer Morgen, Abendakademie Mannheim.
- Seit Januar 1995 Mitarbeit in der „Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft“ (FSK).
- Mitglied der Fachjury auf dem Kinder-Film‑ und Fernsehfestival „Goldener Spatz“ vom 19.3.-26.3.1999 in Gera. Wiederum Mitglied der Fachjury auf dem Kinder-Film‑ und Fernsehfestival „Goldener Spatz“ 2005.
- Seit Mai 2004 Mitglied des Fakultätsrats an der Universität Wien.
- 2005-2011: Leiter des Methodenforums der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien.
- Seit 2012: Leiter des Sozialwissenschaftlichen Forums im Methodenzentrum der Universität Wien (früher Methodenforum). http://sowiforum.univie.ac.at
Forschungsprojekte: Laufende Projekte
- Geschichte im Fernsehen: TV-Geschichtsvermittlung im transnationalen Raum (seit 2009)
http://tvgeschichte.univie.ac.at
- ProfCom: Professionelle Kommunikatoren in Europa (seit 2007)
http://profcom.univie.ac.at/
- Medien – Patriotismus – Integration (seit 2008)
- Politische Kommunikation im Netz (seit 2013)
- Entertainment-Education in der Gesundheitskommunikation (seit 2013)
Abgeschlossene Forschungsprojekte
- Coaching TV: Super Nanny international (2008-2012) (IPKW)
- Kriegs- und Krisenjournalismus (2003-2006): gefördert von FSF und VFM
- Nachrichtenvermittlung in Österreich (2004-2006): gefördert von ORF
- Talkshows: Inhalt und Wirkung (1998-2002): gefördert von VFM, Download des Forschungsberichts
- Medien: Simulation und Wirklichkeit (1991-1994): gefördert von DFG
- Realitätsvermittlung durch Massenmedien (1984-1988): gefördert von DFG
- Jugend-Medien-Politik-Studie: Download des Forschungsberichts
- "Big Brother"-Studie: Download des Forschungsberichts
- "Notruf"-Studie: Download des Forschungsberichts
- Studie "Videoclips und Lebenswelt"