Neues FWF-Projekt beginnt im Oktober

20.09.2023

Der FWF fördert in den kommenden drei Jahren ein Projekt, das sich mit Emotionen im politischen Journalismus befassen und von Folker Hanusch geleitet wird.

Emotionen spielen in der politischen Kommunikation eine wichtige Rolle. Politiker*innen verwenden regelmäßig emotionale Appelle in ihrer Kommunikation mit den Wähler*innen, und auch die Berichterstattung von Journalist*innen ist teilweise emotional. Die Wissenschaft hat sich in letzter Zeit zudem mit der emotionalen Verfassung von Journalist*innen und Politiker*innen befasst, da beide Gruppen mit massiven Veränderungen in ihren Berufen konfrontiert sind. Dennoch ist die Rolle, die Emotionen in der Beziehung zwischen Journalismus und Politik spielen, noch nicht eingehend untersucht. Darüber hinaus gibt es nur wenige international vergleichende Arbeiten zu diesem Phänomen.

Um besser einschätzen zu können, wie sich der politische Journalismus heute entwickelt, werden in diesem Projekt die individuellen, relationalen und länderübergreifenden Aspekte eines solchen Emotionsmanagements untersucht. Dabei werden Längsschnitt-Interviews mit Politikjournalist*innen und Politiker*innen in Österreich und der Tschechischen Republik, Fokusgruppen und Inhaltsanalysen durchgeführt, sowie innovative interaktive Tools eingesetzt. Zu den Schlüsselfragen des Projekts gehört, welche Arten von Emotionen die beiden Gruppen in ihrer Arbeit wahrnehmen, welche Rolle diese Emotionen in ihren Interaktionen miteinander spielen und wie beide Seiten mit ihren emotionalen Reaktionen umgehen.

Darüber hinaus wird der länderübergreifende Vergleich zwischen Österreich und der Tschechischen Republik bedeutsame länderspezifische Faktoren in diesen Prozessen zu Tage fördern. Das Projekt wird damit dringend benötigte Erkenntnisse über die Rolle der politischen Kommunikation in beiden Ländern liefern.

Das Projekt Emotionen im politischen Journalismus: Ein Ländervergleich wird unter der Leitung von Folker Hanusch und Sophie Lecheler als Teil des internationalen WEAVE Calls abgewickelt. Neben Folker Hanusch und Sophie Lecheler werden mit Melanie Haberl und Dominik Hokamp zwei neue Kolleg*innen als Praedocs die Forschung unterstützen. Für einen Zeitraum von drei Jahren ab 1. Oktober 2023 steht ein Fördervolumen von rund € 305.000 zur Verfügung.


Emotionen im politischen Journalismus: Ein Ländervergleich

Fördergeber: FWF (Call: WEAVE)
PI: Folker HanuschSophie Lecheler
Laufzeit: 2023-2026
Fördersumme: € 305.380,18