Neues Drittmittelprojekt genehmigt

10.08.2021

Der FWF finanziert ab 1. September 2021 das Projekt "Zeitallokation, Medienwahl und Displacement-Effekte".

Das Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren (bis 31.08.2024) wird von Claudia Wilhelm geleitet und von den Kolleginnen Anne Reinhardt (Postdoc) sowie Sophie Mayen (Praedoc) unterstützt werden. Insgesamt werden vom FWF rund € 371.000 für die Durchführung zur Verfügung stehen.

Zum Inhalt: In digitalisierten Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen lösen sich die Grenzen zwischen Lernen und Freizeit zunehmend auf. Unter diesen Bedingungen besteht die Gefahr, dass Zeit, die mit Medien verbracht wird, zu Lasten der Zeit für schulische Aktivitäten geht. Die zunehmende zeitliche Entgrenzung der Mediennutzung stellt dabei eine Herausforderung an Selbstdisziplin und Selbstkontrolle von Kindern und Jugendlichen, das Ausmaß der Mediennutzung im Blick zu behalten. Das Forschungsprojekt untersucht die Zeitverwendung und Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis 17 Jahren. Ziel ist es, herauszufinden, inwiefern verschiedene Formen der Mediennutzung im Tagesablauf miteinander konkurrieren oder sich ergänzen und ob diese medialen Aktivitäten dazu führen, dass weniger Zeit mit nicht-medialen Freizeitbeschäftigungen und schulischen Aufgaben verbracht wird. Es soll außerdem herausgefunden werden, inwiefern sich Mediennutzung und Zeitverwendung über verschiedene Mediengenerationen verändert hat: Hatten frühere Generationen von Kindern und Jugendlichen, etwa in der Zeit vor Smartphones und Internet, mehr Freizeit und in welchem Umfang haben sie diese mit oder ohne Medien verbracht? In einem weiteren Schritt untersucht das Forschungsprojekt die Auswirkungen der Mediennutzung auf die schulische Leistung. Steht eine Zunahme der Mediennutzung in Zusammenhang mit einer Verringerung der schulischen Leistung und von welchen Faktoren (z.B. Alter, Bildungstyp, Mediengeneration) hängt das ab?

Zur Beantwortung der Forschungsfragen und Prüfung der Annahmen werden Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 17 Jahren gebeten, einen Fragebogen und ein Tagebuch auszufüllen. Für den Vergleich zwischen verschiedenen Mediengenerationen werden bereits vorhandene Daten zur Zeitverwendung des Statistischen Bundesamtes Deutschlands und Daten zur schulischen Fähigkeiten des Nationalen Bildungspanels Deutschlands ausgewertet.


Zeitallokation, Medienwahl und Displacement-Effekte

PI: Claudia Wilhelm
Fördergeber: FWF
Laufzeit: 2021-2024
Mitarbeit: Anne Reinhardt • Sophie Mayen

Image © Claudia Wilhelm